Börse

Entstehung der Märkte

Handel gibt es seit tausenden Jahren. Marktplätze entstanden vor allem an Orten mit guter Infrastruktur mit hoher Bewohnerdichte. Sie sind seit jeher aus gesellschaftlicher und ökonomischer Sicht für das Leben der Menschen wertvoll. Plätze, an denen Handel betrieben wird lassen sich viele hundert Jahre zurückverfolgen, indem die Zentren von alten Städten betrachtet werden, die als Umschlagplatz für Waren aller Art fungiert haben.

Es ist bekannt, dass Herzog Leopold V. bereits im Jahr 1192 Händlern und Käufern in Wiener Märkten besonderen Rechtsschutz verlieh, was unter seinen Nachfolgern noch ausgebaut wurde. Die Herrschenden förderten im europäischen Mittelalter die Entwicklung ihrer Märkte durch den für jedermann freien Zugang zu ihnen und sorgten für einen – für die damalige Zeit woh guten – organisierten Handel. Bestimmt nicht ganz uneigennützig, schließlich sorgten sie damit für die Versorgung und Zufriedenheit der eigenen Bürger und erhoben für sich selbst einen „Marktzoll“ für die Nutzung der Märkte.

 

Alter Marktstand 1

Entstehung der Börse

1460 wurde das erste Börsengebäude in Antwerpen (Belgien) eröffnet, aber auch schon Jahre zuvor, im Jahr 1409, wurde die eine Börse in Brügge (ebenfalls Belgien) gegründet. Es lässt sich darüber streiten, was nun tatsächlich die erste Börse war, jedenfalls lässt sich der Name auf die Familie Van Der Beurse zurückführen, in deren Haus es laufend Geschäftsleutetreffen gab. Da es nicht zumutbar war, immer die tatsächlichen Handelswaren vor Ort zu haben, fand der Handel schließlich auf Papieren statt, die dann statt der eigentlichen Waren gehandelt wurden.

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(Bild: Börse von Antwerpen)

Weitere Börsen entstanden in Europa, zB 1540 in Augsburg, 1572 in Paris und 1698 in London. Die Wiener Börse wurde 1771 durch Maria Theresia, nach französischen Vorbild gegründet.

Grundlagen

Die Börse ist ein Markt, der zu bestimmten Zeiten geöffnet hat und an dem verschiedene Finanzprodukte handelt werden. Beispielsweise Aktien, Anleihen, Devisen oder Rohstoffe. Diese Produkte müssen dabei in Unterschied zu Floh-, Gemüse- oder anderen Märkten nicht tatsächlich vor Ort sein, müssen aber durch Art, Anzahl, etc. bestimmbar sein. Grundlage dafür ist das Börsegesetz (BörseG), das den Handel zwischen allen Vertragsparteien regelt. Überwacht wird dies durch die Finanzmarktaufsicht (FMA).

Für Österreich bildet die Wiener Börse die Preise auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage. Anlegern ist dadurch sichergestellt, dass sie – zum jeweiligen Marktpreis – einkaufen und verkaufen können und die Regeln dafür für alle gleich sind. Die Börse bildet dadurch einen essenziellen Teil der Volkswirtschaft ab und sorgt für einen funktionierenden Kapitalmarkt.

Arten von Börsen

Es lassen sich weitgehend vier Börsenarten unterscheiden: An Devisenbörsen lassen sich Fremdwährungen handeln. Zu den wichtigsten Weltwährungen zählen zB US-Dollar (USD), Euro (EUR), japanischer Yen (JPY) und britischer Pfund (GBP). Warenbörsen sind der Handelsplatz für Waren aller Art, insbesondere Rohstoffe (zB Weizen oder Kaffee) und Energie (zB Gas oder Strom). Wertpapierbörsen ermöglichen den Handel mit Aktien und Anleihen. Termingeschäfte finden an den Terminbörsen statt. Diese Geschäfte haben ihr Erfüllungsdatum erst in der Zukunft (zB Optionen).

Wichtige Börsen weltweit:

New York Stock Exchange
Nasdaq
Chicago Board Options Exchange
Shanghai Stock Exchange
Japan Exchange Group
Hong Kong Exchanges and Clearing
Shenzen Stock Exchange
Euronext
London Stock Exchange
Deutsche Börse