Liquiditätsbarometer Österreich 2022 und "So geht´s uns heute" Q1/2022

Die Teambank hat in einer Onlineumfrage erhoben, wie hoch die Ersparnisse der Österreicher sind. Die Umfrage kommt zu dem Schluss, dass knapp die Hälfte der Menschen in Österreich wenig Ersparnisse hat.

Ersparnisse zu haben und die Ausgaben nicht nur aus den laufenden Einkommen zu decken ist enorm wichtig. Schließlich kann es jederzeit zu unvorhergesehenen Ausgaben kommen. Jobverlust, defektes Auto oder kaputte Haushaltsgeräte sind nur einige Beispiele, die schnell ein Loch in das Haushaltsbudget reißen können. Für diese Fälle braucht es Vorsorge. Einen Notgroschen, der immer griffbereit ist.

Liquiditätsbarometer Österreich 2022

Diese Umfrage untersucht das Finanz-, Liquiditäts- und Ausgabeverhalten der österreichischen Bevölkerung. Im Auftrag der TeamBank hat ein Marktforschungsinstitut im März 2022 1.771 Personen von 18 bis 79 Jahren befragt. Damit sollte die Stimmung der Österreicher hinsichtlich ihrer finanziellen Situation eingefangen werden. Auf repräsentative Ergebnisse hinsichtlich Bundeslands, Alter und Geschlecht wurde geachtet.

Ergebnisse

Sie kommen zu dem Schluss, dass 47 % der Befragten weniger als 1.000 Euro an Rücklagen zur Verfügung haben. Es gibt sogar Menschen, die gar keine Ersparnisse haben. dieser Anteil beträgt 9%. Im obersten Bereich der Ergebnisse findet sich eine Gruppe von 19%, die mehr als 5.000 € gespart haben.
48% der Umfrageteilnehmer wissen ganz genau, welcher Betrag ihnen für unvorhergesehene Ausgaben zur Verfügung steht. Nur 7 % wussten die Höhe ihre Ersparnisse überhaupt nicht.

„So geht´s uns heute“ Q1/2022

Schaut man sich diese Befragung an, die für das 1. Quartal 2022 von der Statistik Austria erhoben wurde, ist zu erkennen, dass es für einige schwieriger geworden ist sich einen Notgroschen aufzubauen. 35% verfügen über weniger Haushaltseinkommen als noch im Quartal zuvor. Demgegenüber stehen 20% die Einkommensgewinne hatten.
Grundlage dieser Ergebnisse sind Befragungen von 3.149 Personen zwischen 16 und 69 Jahren, vom Februar und März 2022.

Größere Haushaltsausgaben

23 % der Befragten hatten für die nächsten 12 Monate größere Ausgaben geplant als sie sie in den vergangenen 12 Monaten hatten. Wobei es hier einen Unterschied zwischen den Gruppen der Einkommensgewinner und Einkommensverlierer gab. Bei den Personen die mehr Geld als vorher zur Verfügung hatten lag der Anteil bei 35 %. Bei denen, mit weniger Einkommen waren es 17 %.
Schwer, bzw. sehr schwer mit dem Haushaltseinkommen laufende Ausgaben zu bezahlen taten sich 13 %. Bei einkommensschwachen Haushalten mit unter 1.000 Euro Nettoeinkommen waren es sogar 34 %.

Kauf auf Raten

Hier kann zu den Ergebnissen des Liquiditätsbarometers eine Brücke gebaut werden. Er beschreibt, dass zwei Drittel der Befragten es sinnvoll finden, wenn Händler eine Option zum Ratenkauf anbieten. Die Ergebnisse der Statistik Austria können so interpretiert werden, dass eine Konsumbereitschaft sowohl bei Gutverdienenden als auch bei Menschen, die mit ihrem Geld nicht gut auskommen durchaus vorhanden ist.

Letztere dürften ihre Ausgaben aber wohl eher auf notwendige Dinge beschränken. In einkommensschwachen Haushalten fällt es Personen schwer sich selbstverständliche Dinge zu leisten. Kleinere persönliche Ausgaben wie ein Eis oder eine Kinokarte sind für 28 % dieser Gruppe nicht leistbar. Gemeinsames Essen und Trinken mit Freunden ist für 19 % nicht möglich, jeden zweiten Tag eine warme Hauptmahlzeit können sich 17 % nicht leisten und 14 % haben nicht die Mittel um ihre Wohnung im Winter angemessen warm zu halten.

Können Personen aus ihren laufenden Einkommen nicht einmal diese persönlichen Dinge des täglichen Lebens decken liegt es auf der Hand, dass zur Finanzierung unvorhergesehener Ausgaben ein Kredit in Anspruch genommen werden muss.

Quellen:
Download: Statisitk Austria Pressemitteilung
Link: TeamBank Pressemitteilung