Der Fear and Greed Index ist ein Stimmungsbarometer, der Angst und Gier der Anleger widerspiegelt. Veröffentlicht wird er von CNN anhand verschiedener Kennzahlen und soll einen Eindruck der gegenwärtigen Marktstimmung liefern.
Von CNN-Money entwickelt soll er als Indikator für Anleger dienen. Die Grundidee ist, dass übermäßige Angst zu einem überhöhten Abverkauf führen kann. Höher, als es der eigentlichen Vernunft entspricht. Das führt dazu, dass Aktien weit unter ihrem tatsächlichen Wert gehandelt werden. Umgekehrt werden bei übermäßiger Giert Aktien weit über dem eigentlichen Wert gehandelt. Zu einem Preis, bei dem sie nicht mehr gekauft werden sollten.
Eine Idee ist es, den Index als Kontraindikator zu verwenden. Bei übermäßiger Angst kann davon ausgegangen werden, dass Akten unterbewertet sind und sie damit eine Kaufgelegenheit darstellen. Umgekehrt ist die Gier ein Verkaufssignal und ein Grund vorsichtig zu werden.
Als Methode zur Bildung des Fear an Greed Index liegt für jeden der sieben Indikatoren eine Skala von 0 bis 100 zu Grunde, wobei zur Berechnung ein gleich gewichteter Durchschnitt herangezogen wird. Ein Wert unter 50 signalisiert dabei Angst und ein höherer Wert Gier. Diese Durchschnittsmethose stellt sicher, dass einzelne Spitzen nicht das Ergebnis verfälschen, sondern nur tatsächliche Trends abgebildet werden.
Gier beeinflusst unser Gehirn. Auch wenn wir uns alle für rationale und vernünftige Anleger halten, ist gerade die Börse ein Paradebeispiel dafür, dass, wenn es um Geld geht, der Verstand bei starken Emotionen wie Angst oder Gier oft ausgeschalten wird und diese Emotionen die Führung übernehmen. Der Index kann daher als zusätzliches Instrument genutzt werden, wenn es darum geht, seine Emotionen im Griff zu halten und Kauf- oder Verkaufsgelegenheiten zu erkennen.
Gerade zu unerfahrene (dividendenorientierte) Buy-and-Hold-Anleger könnten in Gefahr kommen, ihre Strategie zu überdenken und mithilfe des Index versuchen den Markt zu timen. Das könnte zu einem erhöhten Handelsvolumen bei diesen Personen führen und damit zu Verlusten, da der Index für sich alleine natürlich keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung für Einzelaktien sein kann. Hier gilt es seine Gefühle in den Griff zu bekommen und sich nicht zu übermäßigem Handeln hinreißen zu lassen.
An der ursprünglichen Handelsidee sollte festgehalten werden, solange nichts Fundamentales dazwischen kommt. Der Fear and Greed Index ist ein Indikator, der eine zusätzliche Hilfestellung geben kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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