Durchschnittskosteneffekt

Was ist das?

Der Durchschnittskosteneffekt (engl. cost-average-effect) wirkt beim Kauf eines Wertpapiers (z.B. einer Aktie) mit monatlich dem gleichen Betrag (Sparplan). Er sorgt dafür, dass über die Dauer der regelmäßigen Investition unterschiedliche Stückzahlen gekauft werden, im Vergleich zum Kauf einer festgelegten Menge mit der gleichen Regelmäßigkeit. Durch die Kursschwankungen eines Wertpapiers werden bei niedrigeren Kurs mehr Anteile gekauft und bei hohen Kurs weniger Anteile. Dadurch verändert sich stetig der bezahlte Durchschnittspreis pro Anteil.

Beispiel

Zwei Sparpläne (A und B) zu je € 50,- werden für ein Jahr eingerichtet. Es werden monatlich (Bruch-)teile im Wert von € 50,- gekauft, insgesamt werden pro Sparplan € 600,- investiert.

Beispiel A

Der Kurs der Aktie A ist um 50 % gesunken. Insgesamt wurden 14,656 Anteile gekauft mit einem aktuellen Wert von € 440,-. Der Verlust beträgt € 160,- (27 %) und der durchschnittliche Einstandspreis liegt bei 40,94. Wäre die gesamte Investitionssumme am Anfang zum Kurs von 60 investiert worden, wären 10 Anteile gekauft worden und der derzeitige Verlust beträge € 300,-.

Seite Durchschnittskosteneffekt Grafik Aktie A

Beispiel B

Aktie B ist um 50 % gestiegen. Es wurden 7,943 Anteile gekauft. Der aktuelle Wert beträgt € 715-, was einen Gewinn von € 115 (19 %) ergibt. Die Durchschnittskosten pro Anteil betragen 75,54. Bei Einmalkauf zu Beginn, um 60 pro Stück, wären 10 Anteile gekauft worden und der Gewinn würde € 300,- betragen.

Es ist ein Einfluss des Durchschnittskosteneffekts sowohl auf den Verlust als auch auf den Gewinn vorhanden. Diese Art des Investierens kostet im steigenden Markt zwar Rendite, da im Vergleich zu einem einmaligen Kauf weniger Anteile gekauft werden die zur Wertsteigerung beitragen, kommt es aber zu einem Fallen der Kurse, vielleicht sogar zu einem Crash, schützt der cost-average-effect das Depot, da weniger Anteile im Wert verlieren.

Der Versuch den Markt zu timen und Wertpapiere genau bei niedrigen Kursen zu erwischen kann dadurch vernachlässigt werden. Diese Art zu investieren kann in jeder Börsenphase, ob Bären-, Bullen- oder Seitwärtsmarkt, angewendet werden. Je nach Größe des Investments oder Anlagehorizont können die Käufe flexibel auf das persönliche Wohlfühlniveau abgestimmt werden.
So kann sich sehr schnell, in beispielsweise nur drei Tranchen, in den Markt eingekauft werden, aber das Investment auch auf mehrere Monate oder Jahre ausgedehnt werden.

Veränderung des Effekts

Mit langer Laufzeit nimmt der Durchschnittskosteneffekt ab, da die zuletzt gekauften Anteile im Verhältnis zu den bereits langfristig erworbenen Anteilen von immer geringerer Bedeutung sind.

Die Grafik stellt die Veränderung des durchschnittlichen Kaufpreises durch den Durchschnittskosteneffekt dar. Die Faktoren auf der Y-Achse und Perioden auf der X-Achse sind bei nur beispielhaft. Je nach Kursentwicklung kann es mehr oder weniger Kaufzyklen lang dauern. Je länger der Sparplan jedoch läuft, desto mehr nähert sich der Durchschnittskosteneffekt der Größe Null an.

Da der Durchschnittskosteneffekt positive als auch negative Effekte haben kann, ist es wichtig auf die individuellen Anforderungen zu eigenem Investment einzugehen. Pauschal kann gesagt werden, dass er dazu nützlich ist, das Markttiming auszuschalten und für Personen von Vorteil ist, die beim Investieren gerne auf Automatismen setzen.

Mit langer Laufzeit nimmt der Durchschnittskosteneffekt allerdings ab, da die zuletzt gekauften Anteile im Verhältnis zu den bereits langfristig erworbenen Anteilen von immer geringerer Bedeutung sind.

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