Schuldenmanagement

Das folgende Thema betrifft die Personen, die noch etwas regeln müssen, bevor sie anfangen können zu sparen und sich etwas aufzubauen: den richtigen Umgang mit Schulden.

Inhaltsverzeichnis

Überblick verschaffen

Bevor es an Tilgungsstrategien geht, muss erst erhoben werden, wie groß das Problem ist. Schonungslos ehrlich sind daher alle Außenstände zu erfassen. Neben den Gläubigern und den Beträgen kann auch bereits erfasst werden, ob die Schuld derzeit bedient wird und auch in welcher Höhe. Wird die Schuld bereits abbezahlt, oder steht schon ein Zahlungsdatum fest, kann auch das erfasst werden. Zusätzlich macht es noch Sinn zu notieren, in welchem Stadium die Schulden derzeit sind. Damit ist gemeint, ob die Forderung eben erst entstanden ist und vom Gläubiger betrieben wird, oder ob bereits ein Dritter involviert ist. 

Ist die Angelegenheit bereits vielleicht sogar bei Gericht oder besteht schon ein Exekutionsverfahren, wird idealerweise auch das notiert. Wenn unklar ist, ob die Forderung bereits bei Gericht ist, hilft ein Exekutionsregisterauszug, der beim Bezirksgericht beantrag werden kann. Falls bekannt, sollte auch der Zinssatz notiert werden, der auf die Schuld angewendet wird. Das hilft dann weiter, die richtige Strategie zur Rückzahlung zu finden.

Schuldenhaufen

Rückzahlungsplan

Sind die Schulden überschaubar, sollte ein Rückzahlungsplan erstellt werden. Wenn die Forderung nicht einmalig zur Gänze bezahlt werden kann, hilft oft eine Kontaktaufnahme mit dem Gläubiger weiter. Meistens lassen sich Einigungen erzielen. Wichtig dabei: Rückzahlungspläne können nicht erzwungen werden. Es muss für alle Beteiligten in Ordnung sein. Daher sollte auch die Position des Gegenübers eingenommen werden und der eigene Vorschlag aus dessen Sicht beurteilt werden. Am wichtigsten sind gefährliche Schulden wie Miete, Energie und Mobilität, die etwa zur Erreichung der Erwerbstätigkeit gebraucht wird. Aber auch Verwaltungsstrafen und Alimente gehören dazu. Danach empfiehlt es sich die Forderungen bevorzugt zu behandeln, die die höchsten laufenden Kosten verursachen. Wichtig dabei ist, nur die Gläubiger warten zu lassen, die das auch mit sich aushandeln lassen. Besteht ein Gläubiger auf Rückzahlung, sollte dieser zumindest mit kleinen Raten bedient werden, um höhere Kosten zu vermeiden.

Rückzahlungsplan

Schulden zusammenfassen

Bei der eigenen Bank, aber nicht nur bei dieser, kann um einen Kredit angefragt werden. Falls das noch möglich ist, kann es sich lohnen mehrere kleinere Außenstände zusammenzufassen. Das kann möglicherweise bei den Konditionen für die Rückzahlung helfen, aber vielleicht auch nur, weil es für viele einfacher ist, nur eine Rate zu bezahlen, statt beispielsweise fünf.

Keine gute Idee ist das ganze allerdings, wenn dadurch deutlich höhere Kosten anfallen würden, als die einzelnen Rückzahlungen verursachen würden.

Neue Schulden vermeiden

Die Nutzung von Kreditkarten oder der Abschluss von neuen Teilzahlungskäufen kann die Situation weiter verschlimmern. Nicht nur, dass dafür meistens weitere Gebühren oder Zinsen anfallen, fallt jedenfalls eine zusätzliche Ausgabe an. Diese könnte bereits verwendet werden, um die bestehenden Schulden zurückzuzahlen. Es gilt der Grundsatz, wenn ich es mir nicht zweimal ohne Finanzierung kaufen kann, kann ich es mir nicht leisten. Impulsivkäufe sollten daher möglichst vermieden werden und man bewegt sich am besten innerhalb der eigenen finanziellen Möglichkeiten.

Pünktliche Zahlungen

Sind die Rückzahlungen vereinbart und der Plan steht ist es von Wichtigkeit, die Vereinbarungen auch einzuhalten. Nicht nur, dass sich Gläubiger vielleicht nicht mehr auf eine zweite Vereinbarung einlassen, so könnten durch Terminsverluste auch weitere Kosten entstehen, die es ja grundsätzlich zu vermeiden gilt. Darum hat der Zahlungsplan hohe Priorität und Abweichungen davon sollten möglichst vermieden werden. Sollte doch einmal eine Anpassung notwendig sein, ist diese vorher mit den Gläubigern zu besprechen und idealerweise gleich ein Vorschlag zu unterbreiten.

Fazit

Schulden können eine große Belastung sein. Wenn sie aber einmal geordnet sind, lässt sich wesentlich besser schlafen und irgendwann ist auch ein Ende absehbar. Je nach Größe des Schuldenbergs ist dafür Geduld und Konsequenz erforderlich. Es hilft bestimmt das große Ziel im Auge zu behalten. Die Schulden werden irgendwann abgebaut und das freiwerdende Geld kann dann gleich für den Vermögensaufbau verwendet werden.

Wichtig: Schulden können sehr unterschiedlich sein und Faktoren wie Familie und Beruf haben nicht nur direkten Einfluss darauf auch umgekehrt können offene Forderungen das persönliche und berufliche Leben stark beeinflussen. Die hier vorgestellten Tipps sind nicht als Beratung zu verstehen und ersetzen eine professionelle Beratung auch nicht. Im Zweifelsfall gibt es staatliche Einrichtungen, die genau dafür da sind und beim Schuldenmanagement helfen können.

Eines steht jedenfalls fest. Sich um seine Finanzen zu kümmern, zahlt sich am Ende immer aus.