Aktienbarometer 2025
Die Wiener Börse hat den Aktienbarometer 2025 für Österreich erhoben. Wer investiert, worin und warum? Mehr dazu im folgenden Beitrag.
Aktuelle Trends im Wertpapierbesitz: Zahlen und Fakten
Die Wiener Börse hat heuer, wie in den beiden Jahren zuvor, Fakten zum Thema Wertpapierbesitz in Österreich erhoben. Diese Erhebung nennt sich Aktienbarometer. Das Ergebnis ist, dass 30 % der Österreicher in die Börse investieren. Genauer gesagt in Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs. Im Verleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 3 %-Punkte. In absoluten Zahlen ist das ein Anstieg um 200.000 Menschen. Insgesamt sind es damit 2,3 Millionen Personen mit Wertpapierbesitz.
Von diesen 2,3 Millionen Personen gehören 1,3 Millionen (56 %) in die Kategorie „Nettoeinkommen geringer als EUR 3.000/Monat“. Daraus lässt sich interpretieren, dass Wertpapiere in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und längst nicht mehr nur reiche Menschen in Aktien investieren. Ein Klischee stimmt allerdings: Die Mehrheit der Investoren, knapp zwei Drittel, sind männlich.
16 % der Wertpapierbesitzer haben Pflichtschulabschluss, vor einem Jahr waren es noch 14 %. Der Prozentsatz der Personen mit Fachschulabschluss ist um einen Prozentpunkt auf 25 % gestiegen. Insgesamt steigt die Wertpapierquote mit steigender Bildung. Der Wohnort sagt wiederrum wenig über das Portfolio aus. Die Tenzenz vom kleinen Orten bis hin zu großen Städten ist zwar steigend, aber nur wenig.
Jetzt wissen wir wer in Österreich investiert, aber worin eigentlich?
Heimische Unternehmen stehen im Fokus. In 65 % der Depots finden sich österreichsiche Unternehmen wieder. Die sind ganz allgemein nicht für das Wachstum, aber für Ihre Dividenden beliebt. Ad hoc fällt mir da die österr. Post, OMV oder Erste Bank ein.
Platz 1 belegen Fonds, bzw. ETFs, gefolgt von Aktien und auf Platz drei landen Anleihen. Fond/ETF-Besitzer haben sich im Vergleich zu 2024 um einen Prozentpunkt auf 21 % der Bevölkerung gesteigert, Aktien um zwei Prozentpunkte auf 16 % und die Anleihenbesitzer sind von 9 % auf 8 % gefallen.
Wieviel Geld war 2024 pro Person investiert?
30 % hatten über EUR 5.000, 28 % zwischen EUR 1.001 bis EUR 5.000 und 12 % unter EUR 1.000. Der Rest wollte oder konnte nichts dazu sagen, oder hatte 2024 noch nicht investiert.
Warum wird in Aktien investiert?
Hier unterscheiden wir die drei Kategorien „langfristiger Vermögensaufbau“, „Werterhalt des Geldes“ und „Pensionsvorsorge“. Die erste Kategorie schneidet deutlich als Sieger in der Wichtigkeit ab, am geringsten ist die Motivation Pensionsvorsorge. In diesem Berich gab es allerdings die höchste signifikate Veränderung. Vermutlich wird das aufgrund der aktuellen Pensionsdiskussion im Zuge des Regierungsprogramms auch so weitergehen. Sinkt doch das Verhältnis von Erwerbstätigen zu Pensionisten immer weiter. Aus welchen Grund heraus aber immer, die grundsätzliche Bereitschaft für Investments an der Börse finde ich persönlich schon mal gut.
Wie kann es mit dem österr. Kapitalmarkt weitergehen?
Die Aussichten sind schon mal gut. Nicht nur die Aktionärsquote hat noch Luft nach oben. Auch die Aktienpreise selbst. Grund dafür sind die Zinssenkungen der EZB, die aus jetziger Sicht für heuer noch erwartet werden. Das treibt Anleger traditionell zur Börse hin.
Was nutzen aber die tollen Potentiale und guten Aussichten des Leitzins, wenn manche Menschen einfach keine Ahnung davon haben, wie Börse funktioniert? Von seiten der Bundesregierung muss daher endlich die Aktionärskultur gefördert werden. Anders als es von vielen dargestellt wird geht es dabei nicht darum sogenannte „Superreiche“ zu stärken, sondern es einfachen Menschen zu ermöglichen für später vorzusorgen. Die richtigen Rahmenbedingungen müssen also her. Das gilt auch für die Finanzbildung an sich. Denn was nützen Möglichkeiten, wenn keiner weiß damit umzugehen.
Haftungsausschluss: Das ist keine Anlageberatung und keine Aufforderung zum Handeln. Jeder ist für seine eigenen Orders verantwortlich.