Der letzte Blick auf UPS ist schon eine Weile her, daher sehen wir uns in diesem Beitrag das Unternehmen wieder Mal etwas genauer an und werfen einen Blick auf verschiedene Kennzahlen.

Unternehmensprofil

Im deutschsprachigen Raum etwas weniger bekannt, aber auch aktiv ist UPS – United Parcel Service. Das Unternehmen ist ein Logistik- und Paketdienstleister. Hauptsitz ist in Sandy Springs, Georgia, USA. 1907 ist das Unternehmen gegründet worden, also schon vor über 100 Jahren. Damals hat es noch American Messender Company geheißen und inzwischen hat es sich zu einen der größten Kurierdienst der Welt entwickelt, hat 490.000 Beschäftigte und stellt ca. 22 Mio. Pakete pro Tag zu. Beeindruckende Zahlen. Eine bedeutende jüngere strategische Entscheidung war, dass das Geschäft mit Amazon um über 50 % reduziert wurde. Die Marge in dem Bereich ist als zu gering angesehen worden, daher diese Entscheidung. Die Maßnahme hat zu einen Umsatzrückgang geführt, langfristig aber soll die Profitabilität dadurch steigen.

Gewinne

2024 hat UPS einen Gewinn pro Aktie von USD 6,75 erreicht, das war ein Rückgang von 13,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Schuld daran sind z.B. gestiegene Betriebskosten und strukturelle Änderungen im Bereich der Kunden – siehe die Infos zu Amazon von gerade eben.

Im Geschäftsjahr 2024 war der Umsatz bei 91,1 Mrd USD. Nettogewinn war 5,78 Mrd. USD. Die Bruttomarge liegt bei 17,96 %, das ist etwas weniger als im Jahr davor, da war die Bruttomarge 18,95 %. Die Nettomarge liegt bei 6,27 %. Für 2025 ist ein Umsatz von 89 Mrd. USD geplant, etwas weniger als 2024. Die operative Marge ist geplant mit 10,8 %, zuletzt waren es 9,8 %. Das bestätigt, was vorhergesagt wurde. Der Umsatz sinkt geplant und die Profitabilität soll steigen.

Kennzahlen

Im Geschäftsjahr 2024 hat UPS einen Umsatz von 91,1 Milliarden US-Dollar eingefahren – also praktisch gleich wie im Vorjahr. Klingt erstmal solide, aber der Gewinn hat ein bisschen gelitten: Der Nettogewinn ist um satte 14 % auf 5,78 Milliarden USD gesunken. Warum? Vor allem höhere Betriebskosten und Umstellungen im Kundenportfolio haben hier aufs Ergebnis gedrückt.
Der Gewinn je Aktie (EPS) lag bei 6,75 USD, das sind rund 1 USD weniger als 2023. Für 2025 rechnet UPS sogar mit einem leicht sinkenden Umsatz – rund 89 Milliarden USD –, weil man sich bewusst vom wenig profitablen Amazon-Geschäft trennt. Das ist also keine Schwäche, sondern eine strategische Entscheidung für mehr Marge.
Der freie Cashflow je Aktie lag 2024 bei 5,47 USD – ein Minus von ca. 7 %, aber im historischen Vergleich weiterhin stabil. Man merkt: UPS ist kein Wachstumsturbo, aber operativ gut aufgestellt.

Zur Bewertung: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 18,6 – nicht übertrieben. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) liegt mit 1,18 im grünen Bereich, und auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 6,44 geht in Ordnung. Alles in allem: Keine extreme Unterbewertung, aber für langfristig denkende Anleger mit Qualitätsanspruch definitiv ein spannender Kandidat.

Dividenden

UPS ist ein echtes Schwergewicht, wenn es um Dividenden geht. Seit 15 Jahren in Folge erhöht das Unternehmen seine Ausschüttung – das ist zwar noch kein Dividendenaristokrat, aber definitiv ein verlässlicher Zahler.
Aktuell liegt die Dividende bei 6,56 US-Dollar pro Aktie im Jahr, was einer attraktiven Rendite von etwa 5,7 % entspricht. Das ist besonders interessant für Einkommensinvestoren, denn diese Rendite liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt.
Allerdings ist die Ausschüttungsquote mit rund 96,6 % des Gewinns recht hoch. Das bedeutet, dass fast der gesamte Gewinn an die Aktionäre ausgeschüttet wird. CEO Carol Tomé betont jedoch, dass diese hohe Quote durch buchhalterische Effekte, wie nicht zahlungswirksame Pensionsaufwendungen, verzerrt ist. Bereinigt betrachtet, sei die Dividende gut abgesichert.
In den letzten fünf Jahren wuchs die Dividende im Durchschnitt um etwa 12 % jährlich – ein solides Wachstum, das zeigt, dass UPS seine Aktionäre nicht vergisst.
Kurz gesagt: Wer auf stabile und wachsende Dividenden setzt, findet in UPS einen verlässlichen Partner.

Piotroski F-Score

Der Piotroski F-Score ist ein Bewertungsinstrument, das die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens anhand von neun Kriterien misst, darunter Rentabilität, Liquidität und Effizienz. Für jedes erfüllte Kriterium gibt es einen Punkt, sodass der Score zwischen 0 und 9 liegen kann.
Für das Jahr 2025 weist UPS einen Piotroski F-Score von 6 auf. Das bedeutet, dass das Unternehmen sechs der neun Kriterien erfüllt hat, was auf eine solide finanzielle Position hindeutet. Ein Score von 6 liegt im mittleren Bereich und signalisiert, dass UPS finanziell stabil ist, aber auch Bereiche mit Verbesserungspotenzial hat.
In den letzten zehn Jahren schwankte der Piotroski F-Score von UPS zwischen 4 und 9, mit einem Median von 6. Dies zeigt, dass das Unternehmen über die Jahre hinweg eine konstante finanzielle Gesundheit aufrechterhalten hat. 
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass UPS mit einem Piotroski F-Score von 6 eine solide finanzielle Basis besitzt, jedoch weiterhin an bestimmten Bereichen arbeiten kann, um seine finanzielle Stärke zu verbessern.

Wachstum & Effizienz

Schauen wir uns mal an, wie es bei UPS in Sachen Wachstum und Effizienz aussieht – und wie der Konkurrent FedEx dabei abschneidet.

Wachstum
Im Geschäftsjahr 2024 erzielte UPS einen Umsatz von 91,1 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert blieb. Besonders positiv war das internationale Geschäft, das im vierten Quartal 2024 ein Umsatzwachstum von 6,9 % verzeichnete, angetrieben durch einen Anstieg des durchschnittlichen täglichen Volumens um 8,8 %. Im Gegensatz dazu verzeichnete FedEx im selben Zeitraum einen leichten Umsatzrückgang von 2,73 % auf 87,7 Milliarden US-Dollar.

Effizienz
Bei der Effizienz liegt UPS mit einer operativen Marge von 9,12 % am Ende des Jahres 2024 vor FedEx, das eine Marge von 6,66 % aufwies. Besonders hervorzuheben ist die internationale Sparte von UPS, die im vierten Quartal 2024 eine beeindruckende operative Marge von 20,7 % erzielte.

Charttechnik

Aktuell notiert die UPS-Aktie bei etwa 99,70 USD (Stand: 09.06.2025) und liegt damit rund 57 % unter dem All-time-High von 234 USD vom Februar 2022, und 33 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 148 USD, das im Juli 2024 erreicht wurde. Dieser deutliche Rückgang könnte für langfristige Anleger möglicherweise schmackhaft sein. Für mich war er das, ich habe eingekauft.

Ein Blick auf die technischen Indikatoren zeigt, dass der RSI bei 54 liegt, also in einen neutralen Bereich und die Stochastik bei 97 und damit im überkauften Bereich. Das könnte bedeuten, dass es nochmal zu einen kleinen Rücksetzer kommt, den man vielleicht noch abwarten könnte.

Eine Unterstützung liegt bei rund 90 USD. Sie ist im Jahr 2018 und 2020 getestet worden und auch heuer im April. Jedes Mal ist der Kurs an dieser Marke nach oben hin abgeprallt.

Fazit & Bewertung

UPS präsentiert sich als globaler Logistikriese mit klarer Marktstellung, stabilen Finanzen und einem soliden Geschäftsmodell. Die Aktie hat in letzter Zeit deutlich nachgegeben, was Anlegern, die langfristig denken, attraktive Einstiegskurse bieten kann. Zwar drückt das geringere Versandvolumen in den USA und Europa aktuell auf den Umsatz, doch mittelfristig könnte sich das Geschäft wieder erholen.

Die Dividendenpolitik ist aktionärsfreundlich, und trotz konjunktureller Unsicherheiten bleibt das Unternehmen profitabel. Herausforderungen wie hohe Lohnkosten, geopolitische Spannungen (Stichwort Zölle) und steigender Wettbewerb (z. B. durch Amazon Logistics) könnten zwar kurzfristig belasten, doch UPS verfügt über genug Erfahrung, um gegenzusteuern.

Im Vergleich mit Wettbewerbern wie FedEx punktet UPS durch Effizienz und Margen. Wer also auf ein solides Value-Investment mit stabilem Cashflow und langfristigem Potenzial setzt, sollte UPS auf dem Radar haben – auch wenn kurzfristige Schwankungen nicht ausgeschlossen sind.

Transparenzhinweis: Der Verfasser dieses Beitrags ist zum Zeitpunkt der Erstellung in UPS investiert. 
Haftungsausschluss: Das ist keine Anlageberatung und keine Aufforderung zum Handeln. Jeder ist für seine eigenen Orders verantwortlich.